Teilen:
Take it offline!
This Education in Motion resource is also available as a printable PDF.
Download PDF
Wie finde ich den perfekten Zusatzantrieb?
Die Wahl des richtigen Zusatzantriebs kann auf den ersten Blick überfordernd wirken. Doch wenn man den Prozess in klare Schritte unterteilt, wird die Entscheidung nicht nur einfacher, sondern auch viel selbstbestimmter. Hier erfahren Sie, worauf es ankommt, um den idealen Zusatzantrieb für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden:
Schritt 1 – Ihr Einsatzbereich
Überlegen Sie, wo Sie den Zusatzantrieb am häufigsten nutzen möchten:
- Drinnen – z. B. in Einkaufszentren, Büros oder zu Hause → hier sind kompakte und wendige Modelle ideal.
- Städtische Umgebung – befestigte Wege, Bürgersteige, leichte Steigungen → setzen Sie auf Modelle mit guter Manövrierbarkeit und Reichweite.
- Offroad & anspruchsvolles Gelände – unebene Wege, Schotter oder starke Steigungen → hier eignen sich leistungsstarke Produkte mit mehr Drehmoment und größeren Rädern, wie z. B. Zuggeräte.
Schritt 2 – Ihre körperlichen Fähigkeiten
Jeder Mensch hat unterschiedliche Voraussetzungen. Überdenken Sie Ihre Armkraft, Handfunktion und Rollstuhl-Fahrfähigkeiten:
- Wenn Sie weniger Kraft in den Armen haben, sind leichte Modelle oder Produkte mit intuitiver Steuerung besonders geeignet.
- Produkte wie der M90 bieten beispielsweise einen Joystick, mit dem Sie den Rollstuhl fast wie einen Elektrorollstuhl steuern können.
- Für Nutzer mit eingeschränkter Handfunktion gibt es spezielle Optionen, die die Bedienung erleichtern.
Schritt 3 – Kompatibilität mit Ihrem Rollstuhl
Nicht jedes Gerät passt zu jedem Rollstuhl. Achten Sie darauf, dass der Zusatzantrieb sicher mit Ihrem Modell kombiniert werden kann. Unsere Experten helfen Ihnen gerne, die passende Lösung zu finden.
Schritt 4 – Testen Sie Ihr Wunschmodell
Nichts ersetzt das eigene Erlebnis. Probieren Sie unterschiedliche Produkte aus und finden Sie heraus, welches Modell natürlich, komfortabel und intuitiv zu Ihnen passt.
Schritt 5 – Professionelle Beratung
Lassen Sie sich von Mobilitätsexperten beraten. Sie können Ihre persönlichen Anforderungen, Ihren Lebensstil und Ihre körperlichen Voraussetzungen gezielt berücksichtigen, um die perfekte Lösung zu finden.
Die Wahl des richtigen Zusatzantriebs kann Ihre Mobilität, Selbstständigkeit und Ihren Alltagskomfort erheblich verbessern. Hier finden Sie die wichtigsten Aspekte, die Ihnen helfen, eine fundierte und passende Entscheidung zu treffen:

Wer steuert den Zusatzantrieb?
Bei der Wahl des passenden Zusatzantriebs ist zunächst entscheidend, wer die Steuerung übernimmt – die Nutzerin bzw. der Nutzer selbst oder eine Begleitperson.
1. Nutzergeführte Zusatzantriebe
Für Personen, die ihren Rollstuhl selbst fahren, gibt es drei Hauptkategorien von Zusatzantrieben:
- Schiebehilfen
Ein kompaktes Antriebsmodul wird am hinteren Teil des Rollstuhls befestigt und „schiebt“ den Rollstuhl nach vorne – wie beispielsweise beim R90.
- Elektrische Zusatzantriebe
Hier werden die herkömmlichen Räder durch in die Räder integrierte Antriebe ersetzt. Die integrierten Motoren sorgen für den Vortrieb, wie beim M90 oder dem WheelDrive.
- Zuggeräte
Eine an der Vorderseite des Rollstuhls montierte Einheit mit motorisiertem Vorderrad zieht den Rollstuhl vorwärts. Über einen Lenker lassen sich Richtung und Geschwindigkeit präzise steuern. Beispiele hierfür sind die EMPULSE-Modelle F35, F55, StreetJet und Attitude.
2. Begleitpersonengeführte Zusatzantriebe
Für Nutzerinnen und Nutzer, die von einer Begleitperson geschoben werden, gibt es Schiebehilfen für Begleitpersonen. Dabei wird ein motorisiertes Rad – meist am hinteren Rahmen des Rollstuhls – befestigt, wie beim R20 oder R10. Die Steuerung erfolgt komfortabel über einen Daumenschalter am Schiebegriff.
Diese Systeme entlasten nicht nur die Nutzerinnen und Nutzer, sondern tragen auch wesentlich zur Gesundheit der Begleitperson bei, da der physische Kraftaufwand beim Schieben erheblich reduziert wird.

Finden Sie den passenden Zusatzantrieb für Ihren Lebensstil
Damit Ihr Zusatzantrieb Sie optimal unterstützt, ist es wichtig, die typische Umgebung und Ihre täglichen Aktivitäten zu berücksichtigen. Überlegen Sie, wo und wie Sie Ihr Produkt am häufigsten nutzen werden: drinnen oder draußen, auf ebenen Wegen, in der Stadt oder auf unebenem Gelände – und wählen Sie ein Modell, das genau zu Ihrem Lebensstil passt.
1. Für den Einsatz in Innenräumen
Ob zu Hause, im Büro oder im Einkaufszentrum – in Innenbereichen sind Kompaktheit und präzise Steuerung entscheidend:
- Produkte wie R90, M90 und WheelDrive sind ideal, da sie die Breite Ihres Rollstuhls nicht vergrößern und so die Manövrierfähigkeit erhalten.
- Zuggeräte (z. B. F35, F55, StreetJet, Attitude) vergrößern den sogenannten Footprint und können das Navigieren in engen Räumen erschweren. Hier empfehlen sich kompakte Modelle wie der F35.
- Für maximale Kontrolle in engen Umgebungen bieten Zusatzantriebe wie das M90 mit dem All-Way-Toggle eine besonders intuitive Steuerung, ähnlich wie bei einem Elektrorollstuhl.
- Bei Schiebehilfen wie dem R90 oder Zusatzantrieben, die über die Greifringe gesteuert werden, sind gute Rollstuhlfahrkenntnisse hilfreich, um Geschwindigkeit und Richtungswechsel in belebten Innenbereichen sicher zu meistern.
2. Für urbane Umgebungen
Auf gepflasterten Wegen, Bürgersteigen und in belebten Innenstädten eignen sich besonders:
- Schiebehilfen wie der R90 und Zusatzantriebe wie M90 und WheelDrive – sie sind perfekt auf feste Untergründe und glatte Oberflächen abgestimmt.
- Beachten Sie jedoch: Auf Gras oder lockeren Böden kann die Traktion dieser Modelle eingeschränkt sein.
- Zuggeräte wie F35, F55, StreetJet und Attitude sind ebenfalls hervorragend geeignet und bieten zusätzliche Vorteile. Modelle mit kleineren Vorderrädern verbessern die Manövrierfähigkeit in engen Passagen, etwa in Aufzügen oder Geschäften.
3. Für Offroad & unwegsames Gelände
Wenn Sie gerne draußen unterwegs sind oder häufig auf unebenen Wegen, Wiesen, Kiesstrecken oder steilen Hängen fahren, bieten Zuggeräte die beste Unterstützung:
- Modelle wie F55, StreetJet und Attitude sind speziell für anspruchsvolle Untergründe entwickelt.
- Dank hoher Motorleistung und robustem Drehmoment meistern sie Steigungen und raues Terrain problemlos.
Für besonders lange Touren oder unwegsame Strecken eignen sich Geräte mit größeren Rädern, da diese Hindernisse leichter überwinden und die Reichweite verbessern.

Reichweite und Akkulaufzeit
Überlegen Sie, wie weit Sie bei Ihren typischen Ausflügen unterwegs sind – denn die richtige Reichweite sorgt für mehr Flexibilität, Freiheit und Unabhängigkeit. Wählen Sie einen Zusatzantrieb, der Ihre alltäglichen Strecken problemlos abdeckt, ohne dass ständiges Nachladen nötig ist.
- Modelle wie R90 und M90 verfügen über herausnehmbare Akkus und bieten optional sogar eine zweite Batterie. So können Sie Ihre Reichweite flexibel erweitern und sind noch länger mobil.
Wenn Sie lange Distanzen zurücklegen möchten, eignen sich besonders Zuggeräte wie der StreetJet oder das Attitude. Diese Modelle sind mit leistungsstarken Akkus ausgestattet und ermöglichen eine beeindruckende Reichweite von bis zu 50 km – perfekt für alle, die gerne weiter hinauswollen.
Berücksichtigen Sie Ihre individuellen klinischen Bedürfnisse
Bei der Auswahl des richtigen Zusatzantriebs ist es wichtig, Ihre körperlichen Voraussetzungen genau zu berücksichtigen – insbesondere, wenn Ihre Armkraft oder Handfunktion eingeschränkt ist. Gewicht, Bedienung und Steuerung des Produktes spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
- Zusatzantrieb mit Joystick-Steuerung – wie das M90 mit Joystick – eignen sich besonders gut für Nutzerinnen und Nutzer mit eingeschränkter Arm- oder Handfunktion.
- Bei Zusatzantrieb, die über den Greifreifen gesteuert werden, wie das WheelDrive oder das M90 im Greifreifen-Modus, ist hingegen ausreichende Handkraft und Beweglichkeit notwendig, um sicher lenken und bremsen zu können.
- Schiebehilfen wie der R90 können ebenfalls eingesetzt werden, wenn die Handfunktion eingeschränkt ist. Allerdings erfordert ihre Bedienung gute Rollstuhlfahrkenntnisse, da das Gerät keine elektronische Bremsunterstützung besitzt und die Steuerung mehr Geschick erfordert.
- Zuggeräte sind in der Regel etwas schwerer und können bei reduzierter Armkraft, Handfunktion oder Rumpfstabilität herausfordernd sein. Einige Modelle, wie der StreetJet, bieten jedoch eine spezielle Quad-Option, die die Bedienung bei eingeschränkter Handfunktion erheblich erleichtern kann

Gewicht und Transportfreundlichkeit
Wenn Sie über eingeschränkte Armkraft verfügen oder häufig unterwegs sind, kann ein leichtes und einfach zu transportierendes Zusatzantriebssystem einen entscheidenden Unterschied machen.
- Schiebehilfen wie R90, R20 und R10 sind die leichtesten und kompaktesten Modelle in unserem Sortiment. Sie lassen sich besonders einfach handhaben und problemlos transportieren.
- Zusatzantriebe lassen sich ebenfalls gut transportieren, da sie die Gesamtmaße des Rollstuhls nicht vergrößern. Allerdings können sie für Nutzerinnen und Nutzer mit weniger Armkraft etwas schwerer zu handhaben sein, wenn die Räder häufig abgenommen werden müssen. Das M90 ist hier das leichteste Modell seiner Klasse und bietet damit einen optimalen Kompromiss aus Leistung und Handlichkeit.
- Zuggeräte sind in der Regel schwerer und voluminöser und damit etwas anspruchsvoller zu transportieren. Eine Ausnahme bildet der F35 – unser leichtestes und kompaktestes Zuggerät, das sich besonders gut eignet, wenn nur begrenzte Kraftreserven zur Verfügung stehen.
In unserer Produktübersicht können Sie alle Modelle nach Gewicht und Transportgröße sortieren, um schnell die leichtesten und kompaktesten Lösungen für Ihre individuellen Anforderungen zu finden.

Bedienung und Steuerung – das passende System für Ihre Bedürfnisse finden
Bei der Wahl eines Zusatzantriebssystems ist es entscheidend, wie intuitiv sich das Gerät steuern lässt und wie gut es zu Ihren körperlichen Fähigkeiten passt. Die verschiedenen Antriebssysteme unterscheiden sich in ihrer Bedienung und erfordern je nach Modell unterschiedliche Voraussetzungen.
Zuggeräte (F35, F55, StreetJet, Attitude)
Die Steuerung erfolgt über den Lenker mit einem Gashebel. Geschwindigkeit und Fahrtrichtung lassen sich leicht kontrollieren.
Allerdings sollten Nutzerinnen und Nutzer über ausreichend Armkraft, gute Handfunktion und Oberkörperkontrolle verfügen, um das Gerät sicher zu führen und präzise zu lenken.
Schiebehilfen für eigenständiges Fahren (z. B. R90)
Beim R90 wird die Geschwindigkeit über eine kabellose Bedieneinheit gesteuert, während die Lenkung über die Greifringe am Rollstuhl erfolgt.
Hierfür sind gute Rollstuhlfahrkenntnisse notwendig, da Sie selbstständig lenken und bremsen müssen.
Zusatzantriebe (M90, WheelDrive)
Diese Produkte kombinieren verschiedene Steuerungsmöglichkeiten:
- M90:
Mit nur einem Knopfdruck können Nutzer zwischen zwei Modi wechseln:
- Joystick → Steuerung wie bei einem Elektrorollstuhl, besonders geeignet für Nutzerinnen und Nutzer mit weniger Kraft oder eingeschränkter Handfunktion.
- Speed-Controller mit Greifreifen-Lenkung → Beschleunigung per Knopfdruck, Lenkung über die Greifreifen. Hier sind gute Rollstuhlfahrkenntnisse erforderlich.
- WheelDrive:
Geschwindigkeit und Fahrtrichtung werden über die Greifringe gesteuert. Auch hier ist genügend Handkraft notwendig, um Rollstuhl und Zusatzantrieb sicher zu lenken und zu bremsen.
Die richtige Steuerung hängt also stark von Ihren individuellen Fähigkeiten, Ihrem Alltag und Ihren Komfortansprüchen ab. Je intuitiver das System zu bedienen ist, desto entspannter, sicherer und flexibler wird Ihr Fahrerlebnis.
Kompatibilität mit dem Rollstuhl prüfen
Stellen Sie sicher, dass das Antriebsassistenzgerät mit Ihrem Rollstuhlmodell und Ihrer Rollstuhlgröße kompatibel ist. Jeder Gerätetyp verfügt über eine eigene Befestigungsart am Rollstuhl und ist aus Sicherheitsgründen möglicherweise nicht mit allen Rollstuhlrahmen geeignet.
Lassen Sie sich stets von einer Fachkraft im Fachhandel oder einem Mobilitätsspezialisten individuell beraten.
| |
F35 |
F55 |
StreetJet |
Attitude Power |
R90 |
M90 |
WheelDrive |
R10 |
R20 |
| Gerätetyp |
Zuggerät |
Zuggerät |
Zuggerät |
Zuggerät |
Schiebehilfe |
Zusatzantrieb |
Zusatzantrieb |
Schiebehilfe |
Schiebehilfe |
| Bedienelemente |
Handgas |
Handgas |
Handgas |
Handgas |
Speed Controller mit Greifreifensteuerung |
Nutzergesteuert Joystick oder Greifreifen |
Greifreifen |
Begleitsteuerung |
Begleitsteuerung |
| Einsatzbereich |
Urban/Indoor |
Off-road/Urban |
Off-road/Urban |
Off-road/Urban |
Urban/Indoor |
Urban/Indoor |
Urban/Indoor |
Urban/Indoor |
Urban/Indoor |
| Reichweite |
15 km |
50 km |
50 km |
50 km |
15.7–31.4 km |
15 km |
12 km drive / 20 km assist |
12 km |
15 km |
| Gewicht |
9 kg |
13 kg |
15 kg |
15,3 kg |
6,6 kg |
5,9 kg pro Rad |
11,5 kg pro Rad |
6,9 kg |
4,5 kg |
| Max. Geschwindigkeit |
15 km/h |
20 km/h |
20 km/h |
15 km/h |
9 km/h |
6 km/h |
10 km/h |
4.5 km/h |
5 km/h |
| Radgröße |
6,5" |
14" |
12"/16" |
16" |
7,75" |
24" |
24" |
6" |
6" |
| Handfunktion |
Hoch bis Moderat |
Hoch bis Moderat |
Eingeschrämkt bis Hoch |
Hoch bis Moderat |
Hoch bis Moderat |
Eingeschrämkt bis Hoch |
Hoch bis Moderat |
N/A |
N/A |
| Kraft der oberen Extremitäten |
Eingeschrämkt bis Hoch |
Hoch bis Moderat |
Hoch bis Moderat |
Hoch bis Moderat |
Eingeschrämkt bis Hoch |
Eingeschrämkt bis Hoch |
Eingeschrämkt bis Hoch |
N/A |
N/A |